Prof. Dr. Gökhan Koç

Wie werden Nierensteine ausgeschieden?

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Wie werden Nierensteine ausgeschieden?

Was ist ein Nierenstein?

Ein Nierenstein entsteht, wenn sich Mineralien und Salze in den Nieren ansammeln und eine harte Masse bilden. Nierensteine können je nach Größe unterschiedliche Symptome verursachen und entweder auf natürliche Weise ausgeschieden werden oder eine medizinische Behandlung erfordern. Kleine Steine werden oft von selbst ausgeschieden, während größere Steine ärztliches Eingreifen benötigen können.

Welche Symptome verursachen Nierensteine?

Nierensteine verursachen meist Symptome, wenn sie den Harntrakt blockieren. Die Symptome variieren je nach Größe, Lage und Bewegung des Steins. Die häufigsten Symptome sind:

Starke Rücken- und Flankenschmerzen: Das auffälligste Symptom ist ein stechender, starker Schmerz, der auftritt, wenn sich der Stein von der Niere in Richtung Blase bewegt.
Blut im Urin: Die Reizung, die durch die Bewegung des Steins im Harntrakt entsteht, kann zu Blut im Urin führen.
Brennen beim Wasserlassen: Wenn der Stein den Harntrakt erreicht, kann ein brennendes Gefühl beim Wasserlassen auftreten.
Häufiges Wasserlassen: Je näher der Stein der Blase kommt, desto häufiger kann der Harndrang werden.
Übelkeit und Erbrechen: Starke Schmerzen können von Übelkeit und Erbrechen begleitet sein.
Fieber und Schüttelfrost: Bei einer begleitenden Infektion können zusätzlich Fieber und Schüttelfrost auftreten.

Wie werden Nierensteine ausgeschieden?

Der Ausscheidungsprozess hängt von Größe und Lage des Steins ab. Kleine Steine können oft zu Hause auf natürlichem Weg ausgeschieden werden, während größere Steine medizinisch behandelt werden müssen.

1. Flüssigkeitszufuhr und natürliche Ausscheidung
Kleine Steine können durch vermehrtes Trinken von Wasser und regelmäßiges Wasserlassen ausgeschieden werden. Eine Flüssigkeitszufuhr von mindestens 2–3 Litern pro Tag hilft, den Stein leichter durch den Harntrakt zu spülen. Die Verdünnung des Urins verhindert außerdem das Wachstum und die Neubildung von Steinen.

2.Körperliche Aktivität
Leichte Bewegung und Spaziergänge können den Stein im Harntrakt bewegen und so die Ausscheidung unterstützen. Regelmäßiges Gehen kann die Bewegung des Steins beschleunigen.

Behandlungsmethoden bei Nierensteinen

Bei größeren Steinen oder Schmerzen beziehungsweise Infektionen können verschiedene medizinische Behandlungsmethoden eingesetzt werden. Übliche Optionen sind:

1. Medikamentöse Behandlung
Während des Ausscheidens können Schmerzmittel und Muskelrelaxantien verordnet werden. Diese lindern die Schmerzen durch den Stein und reduzieren Muskelkrämpfe, wodurch das Passieren des Steins erleichtert wird.
2. Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL)
Diese Methode nutzt Stoßwellen, um die Steine in kleinere Stücke zu zertrümmern, die dann über den Harntrakt ausgeschieden werden. ESWL ist besonders wirksam bei mittelgroßen Steinen.
3. Ureteroskopie
Ein minimal-invasives Verfahren, bei dem ein dünner Schlauch (Ureteroskop) durch Harnröhre und Blase eingeführt wird, um den Stein zu lokalisieren und kleinere Steine endoskopisch zu entfernen. Diese Methode wird bevorzugt bei größeren Steinen oder wenn ESWL nicht möglich ist.

4. Perkutane Nephrolithotomie (PNL)
Dieses Verfahren wird bei großen Steinen angewendet und beinhaltet einen kleinen Schnitt im unteren Rücken, um die Niere zu erreichen und die Steine operativ zu entfernen. PNL wird meist bei Steinen über 2 cm empfohlen und hat eine hohe Erfolgsquote.

Vorbeugung der Nierensteinbildung

Da Nierensteine wiederkehren können, sind Änderungen im Lebensstil und der Ernährung wichtig, um der Steinbildung vorzubeugen. Folgende Maßnahmen helfen dabei:

1. Viel Wasser trinken
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist die effektivste Präventionsmaßnahme. Ein heller Urin zeigt eine gute Hydration an, was die Nieren reinigt und Steinbildung verhindert.
2. Reduzierung von Natrium und tierischem Eiweiß
Diäten mit hohem Salz- und Fleischanteil erhöhen das Risiko für Nierensteine. Verarbeitete Lebensmittel, zu viel Salz und rotes Fleisch sollten gemieden werden.
3. Vermeidung oxalathaltiger Lebensmittel
Lebensmittel mit hohem Oxalatgehalt (z. B. Spinat, Rote Bete, Schokolade) können zur Steinbildung beitragen. Diese sollten reduziert oder gemieden werden.
4. Ausreichende Kalziumzufuhr beachten
Niedrige Kalziumwerte können ebenfalls Nierensteine begünstigen. Eine ausreichende Kalziumzufuhr hilft, Kalziumoxalatsteine zu verhindern. Kalziumpräparate sollten jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.

Empfehlungen für den Alltag während der Steinpassage

Einige Anpassungen im Alltag können den Steinpassageprozess erleichtern:

Ausreichend Wasser trinken: Mindestens 8–10 Gläser Wasser täglich helfen, den Stein schneller auszuspülen.
Gesunde Ernährung: Viel Obst und Gemüse, wenig Oxalat.
Körperliche Bewegung: Regelmäßige Spaziergänge und leichte Bewegung fördern die Steinbewegung.
Stress vermeiden: Stress schwächt das Immunsystem und verzögert die Heilung. Entspannungsübungen sind hilfreich.

Informierte Schritte im Umgang mit Nierensteinen

Nierensteine können schmerzhaft sein, aber ausreichend trinken, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Kontrolluntersuchungen helfen, das Problem zu bewältigen. Bei Symptomen sollte unbedingt ein Urologe konsultiert werden.

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Yeni Girne Blv. 1825 Sk. No:12 Karşıyaka/İZMİR